Hannover, 15. Juni 2016 | Die Vereinigten Staaten von Amerika sind immer noch die stärkste Wirtschaftsmacht weltweit, dies sei besonders bedingt durch unternehmerische Initiative und freien Handel, beginnt Uzunma Bergmann, Rechtsanwältin (New York), ihre Ausführungen zu Industrie 4.0 in den USA. Zurückgehende Auftragseingänge der Industrie und fehlende Investitionen für neue Projekte bereiten produzierenden Unternehmen allerdings auch Sorge. Hinzu kommt eine allgemeine Unsicherheit, in welche Richtung sich die US-Wirtschaft in Zukunft bewegen wird. Dennoch sagt der IWF voraus, dass die US-Wirtschaft auch in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Besonders dem Ecommerce kommt eine immer wichtigere Rolle zu; immer mehr Kunden bestellen lieber bequem im Onlinehandel als klassisch im Geschäft einzukaufen. Um das Wachstum in diesem Bereich zu stärken, hat die US-Regierung Initiativen wie das „National Network for Manufacturing Innovation“ (NNMI) und das „Educate to Innovate“ ins Leben gerufen.
Das sogenannte „Industrial Internet“ in den USA, Gegenstück zu Industrie 4.0 in Deutschland, beschreibt die Entwicklung eines Konzeptes, welches die nahtlose Integration von Menschen, physischen Objekten, Datenanalysen und virtueller Welt repräsentiert. Dabei sind Industrie 4.0 und Industrial Internet zwei vergleichbare Konzepte, mit zugleich signifikanten Unterschieden. Industrie 4.0 fokussiert sich auf nationaler Ebene und wird von der Bundesrepublik betrieben. Das Industrial Internet Consortium hingegen ist eine offene Organisation mit großen Konzernen als wesentliche Stake Holding. Ein weiterer Unterschied ist, dass Industrie 4.0 sich auf Produktionsprozesse konzentriert und das Industrial Internet alle Arten von Geschäftsprozessen umfasst. Mittlerweile gleichen sich aber beide Konzepte immer mehr einander an, sowohl inhaltlich als auch strategisch, resümiert Uzunma Bergmann abschließend.