Management
Industrie 4.0 ist nicht nur ein technologisches Phänomen, sondern findet um den technischen Kern herum in einer mehrdimensionalen Umgebung aus Management, Finanzen, Personalentwicklung, Marketing und Kundenbeziehungen und Recht statt. Der Grundsatz von den Chancen und Risiken einer neuen Technologie gilt auch und besonders für Industrie 4.0. Die Entwicklungen spielen sich dabei auf beiden Ebenen ab: auf der operativen und auf der strategischen Ebene.
Die operative Herausforderung besteht darin, operative Innovationen zu erkennen, zu entwickeln und im Unternehmen umzusetzen. Dabei werden diese neuen technologischen Anforderungen nicht nur aus dem Unternehmen selbst heraus initiiert, sondern in hohem Maße vom Markt, also Lieferanten und Kunden gefordert. Insofern stellt sich gerade auch für mittelständische Unternehmen nicht die Frage, ob sie bei Industrie 4.0 „mitmachen“, sondern wie sie es schaffen, diese Entwicklung im eigenen Unternehmen umzusetzen.
Die strategische Ebene der Entwicklung ergibt sich bereits aus der operativen Ebene: verliert ein Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit, weil es technologisch veraltet ist, verliert es auch über kurz oder lang seine Marktposition. Als Marktführer wird es vom ertragreichen Platz des Primus verdrängt, in einer Mittelposition womöglich an den Rand oder aus dem Markt gedrängt. Eine nachhaltige Position im Markt können Unternehmen also nur dann erreichen oder halten, wenn sie bereit und in der Lage sind, ihre aktuelle Qualität zu optimieren und zugleich die Existenzberechtigung ihres gegenwärtigen Geschäftsmodells in Frage zu stellen. Die wichtigste strategische Herausforderung für Unternehmen liegt in ihrer Fähigkeit zu Innovationen und zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.